Ihr Auto läuft ohne TÜV – welche Folgen hat das?

© Henry Schmitt - Fotolia.com
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Eigentlich steht die Bezeichnung „TÜV“ in Deutschland für „Technischer Überwachungsverein“. So werden eingetragene Vereine bezeichnet, die Sicherheitskontrollen durchführen. Ein „TÜV-Siegel“ ist auf unterschiedlichsten Gegenständen zu finden, die eine solche Kontrolle durchlaufen haben – von Möbeln bis zum Kinderspielzeug.

Umgangssprachlich wird der Begriff „TÜV“ aber vor allem für die Hauptuntersuchung von Kfz verwendet. Diese ist Pflicht in Deutschland, damit ein Fahrzeug für den Straßenverkehr zugelassen ist. Basis dafür ist der Paragraf 29 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Doch obwohl dies eigentlich allen Autofahrern in Deutschland bekannt ist, passiert es doch immer wieder dem einen oder anderen, dass er den Termin für diese Untersuchung verpasst und mit seinem Fahrzeug zu spät zum TÜV erscheint. Falls Sie zu dieser Gruppe gehören und wissen möchten, was für Folgen es hat, wenn Sie den TÜV vergessen, erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.

Verspätete Meldung beim TÜV – Folgen im Überblick

Vorab sei gesagt: Sein Fahrzeug zu spät zum TÜV anzumelden, ist keine Katastrophe, kostet aber Geld. Früher galt in diesem Fall außerdem, dass die Untersuchung zurückdatiert wurde, um zu verhindern, dass Autofahrer auf diesem Weg bewusst „Zeit schinden“. Diese Regelung wurde 2012 abgeschafft. Dagegen wurde die Höhe der Bußgelder leicht verändert. Sie hängt davon ab, wie groß die Verspätung ausfällt. Bei normalen Pkw und Krafträder gelten folgende Bußgelder:

Zeitraum TÜV-ÜberziehungBußgeldPunkte in Flensburg
mehr als 2 Monate25 Euro -
4-8 Monate60 Euro1
mehr als 8 Monate75 Euro1

Das klingt im ersten Moment nach einer vergleichsweise milden Strafe. Stärker ins Gewicht fällt die Regelung, dass Kunden, die den TÜV um mehr als zwei Monate überziehen, verpflichtet sind, eine Ergänzungsuntersuchung durchführen zu lassen. Dies wiederum macht die gesamte TÜV Untersuchung um etwa 20 Prozent teurer. Wer ein großes Kfz wie einen Lkw fährt, muss schon zahlen, wenn der letzte TÜV noch keine zwei Monate her ist.

Übrigens: Es macht keinen großen Unterschied, ob Ihr Fahrzeug von der Polizei mit abgelaufenem TÜV erwischt wird oder ob Sie zu spät einen Termin ausmachen. Die Höhe des Bußgelds fällt in beiden Fällen gleich aus.


Warum sollte ein Fahrzeug regelmäßig zum TÜV?

Dass ein Fahrzeug regelmäßig zum TÜV muss, dient vor allem der Sicherheit im Straßenverkehr – der eigenen, der von anderen Menschen im eigenen Kfz und der von anderen Verkehrsteilnehmern. Bei der TÜV Untersuchung werden vor allem folgende Teile eines Autos kontrolliert:

  • Bremsen
  • Lenkung
  • Sichtverhältnisse
  • Fahrwerk
  • Elektrische Einrichtungen

Auch die Lärmentwicklung und die Umweltverträglichkeit des Kfz werden geprüft. Wer einen Gebrauchtwagen ersteht, sollte vorab genau abklären, inwiefern dieser aktuellen Bestimmungen entspricht. Andernfalls kann der nächste TÜV erhebliche Kosten nach sich ziehen.

© Minerva Studio - Fotolia.com
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Fazit

Wer den TÜV verpasst, muss sich in der Regel keine Sorgen machen, seinen Führerschein zu verlieren. Auch die Höhe der Bußgelder hält sich noch im Rahmen. Allerdings zahlen Sie mittlerweile mehr für die gesamte Untersuchung, wenn Sie Ihr Fahrzeug zu spät kontrollieren lassen. Davon abgesehen gibt es noch andere Gründe, ein Kfz regelmäßig zum TÜV zu bringen. Schließlich gewährleistet ein sicheres und funktionstüchtiges Fahrzeug nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die von Familienangehörigen und anderen Verkehrsteilnehmern.

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